Ärzt:innengesundheit
Vermeidbare Beschäftigungsverbote in der Schwangerschaft
Zunehmend beschäftigen sich Fachgesellschaften mit der Frage, unter welchen Bedingungen Ärztinnen in der Schwangerschaft arbeiten können. Die folgenden Links und Hinweise einzelner Fachgebiete sollen Sie bei Fragen zu diesem Thema unterstützen.
Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Wir aktualisieren das Informationsangebot gern um weitere Fächer! Bitte senden Sie eine Information zum Thema an presse@aekhh.de. Vielen Dank!
Auf der Webseite OPidS sind viele Informationen zum Operieren in der Schwangerschaft zusammengestellt. Neben rechtlichen Aspekten und einem Positionspapier wird auf Themen wie Narkosegase, das OP-Umfeld, Röntgen und Infektionen eingegangen. Es gibt einige Berichte von Schwangeren, Links zur Literatur (Urologie, Herzchirurgie) sowie Angaben zum PJ in einzelnen Bundesländern. Das Projekt „OPidS“ – geleitet von Dr. Maya Niethard und Dr. Stefanie Donner – ging Anfang 2015 an den Start und wird aktuell vom Jungen Forum O&U der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, des Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) sowie des Perspektivforums Junge Chirurgie der DGCH gehostet. Eine Checkliste zum Vorgehen sowie eine Gefährdungsbeurteilung als Beispiel bieten auch ganz pragmatische Hinweise.
„Das Positionspapier stellt einen Meilenstein für alle zukünftigen Chirurginnen dar, die mit viel Ehrgeiz und persönlichem Engagement den Weg der Chirurgie beschritten haben. Es führt zu einem offeneren Umgang mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie & Beruf und ermöglicht es, einen Knick in der beruflichen Karriere von Chirurginnen zu vermeiden“.
Quelle: Positionspapier
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wurde das fächerübergreifende Konsenspapier „Operative Tätigkeiten in Schwangerschaft und Stillzeit“ (1. Auflage 2024) für schwangere und stillende Ärztinnen mit Positivlisten aller vierzehn chirurgischen Fachgesellschaften erarbeitet. Diese Positivlisten zählen auf, welche operativen Eingriffe die Fachgesellschaften aufgrund ihrer genauen Kenntnis der operativen Tätigkeit und aller Arbeitsbedingungen als in einer Schwangerschaft unbedenklich durchführbar bewerten.
Der Deutsche Ärztinnenbund befasst sich intensiv mit den vermeidbaren Beschäftigungsverboten in der Schwangerschaft und stellt eine Reihe an Downloads rund um das Thema online. Besonders hervorzuheben sind hier die Veröffentlichungen zur Arbeit von Schwangeren in Hautkliniken und eine Leitlinie zur operativen Tätigkeit während der Schwangerschaft für die Neurochirurgie.
Darüber hinaus vergibt der DÄB ein Online-Siegel zum Mutterschutz für schwangere Ärztinnen.
Eine Online-Befragung Ende 2022 wurde von einem Netzwerk ärztlicher Organisationen, die sich für eine praxisorientierte Umsetzung des Mutterschutzes einsetzen, durchgeführt. Zu der gemeinsamen Initiative gehören der Marburger Bund (MB), der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB), die Initiative Operieren in der Schwangerschaft (OpidS), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), der Verband der Chirurginnen (Die Chirurginnen e.V.) und der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte (vlk).
Das Junge Forum der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hat mit dem Leitfaden „Tätigkeiten für ärztliches Personal in Schwangerschaft und Stillzeit in der Gynäkologie und Geburtshilfe“ einen Wegweiser für die individuelle Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes schwangerer Ärztinnen verfasst. Der Leitfaden soll schwangeren Ärztinnen Unsicherheiten nehmen und eine bestmögliche Fortführung der beruflichen Tätigkeit ermöglichen.
Im Oktober 2023 wurde bei Springer ein Paper veröffentlicht: „Berufliche Gefährdungen schwangerer und stillender Ärztinnen und Präparatorinnen in der Rechtsmedizin“. Ziel der Arbeit von Clara-Sophie Schwarz, Institut für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz, und anderen ist es, Gefährdungen Schwangerer und Stillender und ihrer Kinder in der forensischen Pathologie, der klinischen Rechtsmedizin und der experimentellen Forschung zu identifizieren und Empfehlungen zum Umgang mit diesen Gefährdungen auszuarbeiten. Enthalten sind auch Hinweise zur Gefährdungsbeurteilung.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und der Berufsverband der Deutschen Neurochirurgie (BDNC) haben im Oktober 2023 eine Leitlinie zur operativen Tätigkeit während der Schwangerschaft für die Neurochirurgie in der Bundesrepublik Deutschland konsentiert und veröffentlicht, die Rahmenbedingungen beinhaltet, unter denen schwangere Ärztinnen neurochirurgische Operationen in Einklang mit dem Mutterschutzgesetz von 2018 durchführen können.
Link zur Leitlinie
Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) hat in der Fachzeitschrift Anästhesiologie & Intensivmedizin im Januar 2024 eine Positivliste und Informationen Mutterschutz in der Anästhesiologie und Intensivmedizin veröffentlicht: „Arbeitsplatz für schwangere/stillende Ärztinnen in der Anästhesiologie, Schmerztherapie, Intensiv- und Palliativmedizin – Update 2024“
Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) veröffentlichte 2022 im Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Beitrag „Schwanger – und nun? Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung schwangerer Ärztinnen in Hautkliniken“. Zu finden auf der Webseite des DÄB: Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2022/2012
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hat auf ihrer Webseite Informationen und weiterführende Links zusammengestellt: DGKJ – Familie und Beruf/Schwangerschaft, Mutterschutz und Elternzeit
Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte hat auf seiner Webseite 2017 einen Artikel „Schwanger in der Weiterbildung – keine Panik!“ veröffentlicht.
Auf der Webseite der Augenchirurginnen – Das Netztwerk für Frauen in der Augenchirurgie nehmen diese Stellung zu „Operieren in der Schwangerschaft“. Zudem ist das fächerübergreifende Konsenspapier „Operative Tätigkeiten in Schwangerschaft und Stillzeit“ (1. Auflage 2024)“ verlinkt (S. 39, IX Ophthalmochirurgie) hier verlinkt.
DOG-AK Frauen in der Augenheilkunde
Hier finden Sie Infos zum Arbeitskreis „Frauen in der Augenheilkunde“, der im März 2024 gegründet wurde.