g E S u N D H E I t S P O l I t I K eingerechneten Rechnungszins. Dieser beträgt für Renten aus Bei- trägen bis 2008 4,0 Prozent bzw. für Renten aus Beiträgen ab 2008 3,5 Prozent. Für Anwartschaften aus Beiträgen bis 2008 liegt der Rechnungszins bei 4,0 Prozent, für Anwartschaften aus Beiträgen ab 2008 sind es 3,5 Prozent. Stellungnahme der Ärztekammer Hamburg zum Thema LSBTIQ+ Als Ärztekammer Hamburg stehen wir fest hinter den grund- sätzen der chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion und setzen uns entschieden gegen jede Form von Diskriminierung ein, sei es aufgrund von geschlecht, sexueller Orientierung, ge- schlechtlicher Identität oder anderen persönlichen merkmalen. Die medizinische Versorgung und betreuung aller menschen muss frei von Vorurteilen und Diskriminierung erfolgen. Jede Person hat das Recht auf eine respektvolle, kompetente und gleichberechtigte behandlung. Diskriminierung im gesund- heitswesen ist unvereinbar mit den grundwerten unseres berufsstands. Es ist unsere Pflicht, eine inklusive, respektvolle und kompe- tente medizinische Versorgung für alle sicherzustellen. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab und haben deswe- gen eine Anlaufstelle bei der Ärztekammer eingerichtet. Diese Anlaufstelle steht zur Verfügung, damit auch alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren Kolleg:innen sich sicher und unterstützt fühlen. unsere Aufgabe ist es, Diskriminierungsfälle ernst zu nehmen und maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht toleriert werden. bisher fehlte die Anerkennung der bedürfnisse und gesund- heitslagen von lSbtIQ+-Personen, sodass sie in vielen berei- chen der gesundheitsversorgung auf besondere Herausforde- rungen stoßen. gemeinsam können wir dazu beitragen, dass jede:r Einzelne die medizinische Versorgung erhält, die ein mensch verdient, ohne Angst vor Diskriminierung oder Vorur- teilen. zur Förderung einer optimalen gesundheitlichen Versorgung beabsichtigen wir: • Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen für unsere mitglieder anzubieten, um ein besseres Verständnis für die besonderen bedürfnisse und Herausforderungen von lSbtIQ+-Personen zu schaffen. • Den Dialog und die zusammenarbeit mit lSbtIQ+-Orga- nisationen und gemeinschaften zu suchen und zu fördern, um ein Netzwerk der unterstützung und gegenseitigen Hilfe zu stärken. • beschlüsse und Entscheidungen der Ärzteschaft die lSbtIQ+ betreffend darauf zu prüfen, ob durch sie Diskri- minierung, Pathologisierung und/oder Fremdbestimmung ausgelöst werden. • uns aktiv in der gesundheitspolitik für die belange der lSbtIQ+ einzusetzen und gegen gesetze und Praktiken Stellung zu beziehen, die diskriminierend oder gesundheits- schädlich sind. Wir rufen alle medizinischen Fachkräfte dazu auf, sich unseren bemühungen anzuschließen und sich für eine gerechte und inklusive gesundheitsversorgung starkzumachen. gemeinsam können wir eine gesundheitslandschaft schaffen, die für alle menschen sicher, zugänglich und respektvoll ist. Dr. Michael Reusch, Vorsitzender des Aufsichtsausschusses, er- läuterte, das Gremium habe den Rechnungsabschluss geprüft und keine Einwendungen. Er empfahl der Delegiertenversammlung die Annahme. Die Delegierten stimmten dem Rechnungsabschluss und der Dynamisierung der Renten und Anwartschaften zum 1. Januar 2026 einstimmig zu. Jahresabschluss Ärztekammer Hamburg Mit geringeren Summen, aber einer ebenfalls positiven Entwick- lung ging es beim Jahresabschluss 2024 der Ärztekammer weiter. Sven Claßen, Kaufmännischer Geschäftsführer der Kammer, prä- sentierte den Delegierten den Abschluss. Wie erwartet sanken die Erträge 2024 um gut 1,7 Mio. Euro auf rund 13,8 Mio. Euro. Grund dafür ist unter anderem der geringere Beitragshebesatz. Die Mindereinnahmen wurden planmäßig durch Entnahmen aus den Kammer-Rücklagen kompensiert. Demgegenüber stehen Aufwen- dungen von insgesamt 12,4 Mio. Euro. Der wesentliche Teil des positiven Bilanzergebnisses soll in den Haushalt 2025 vorgetragen werden. Lars Brandt, Vorsitzender des Finanzausschusses, empfahl den De- legierten, den Jahresabschluss und die Verwendung des Bilanzer- gebnisses wie vorgeschlagen zu beschließen. Er dankte dem Haupt- amt für die sparsame Haushaltsführung. Die Delegierten folgten der Empfehlung einstimmig und entlasteten den Vorstand für das Wirtschaftsjahr 2024. Stellungnahme lSbtIQ+ Neben der Resolution zur Krankenhausreform befassten sich die Delegierten auch mit einer Stellungnahme zum Thema LSBTIQ+. Das Akronym steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlecht- lich, intergeschlechtlich und queer. Die Stellungnahme hatte der Ausschuss für Chancengleichheit erarbeitet. PD Dr. Franziska Bü- scheck, die Vorsitzende des Ausschusses, sagte bei der Vorstellung des Papiers, rund fünf bis zehn Prozent aller Menschen ordneten sich der LSBTIQ+-Gruppe zu. „Das sind Patient:innen, aber auch Kolleg:innen. Und sie alle sind im Gesundheitswesen mit Proble- men wie dem Stellen unangebrachter Fragen oder mangelnder Ak- zeptanz konfrontiert. Wir haben daher im Ausschuss überlegt, was die Kammer unternehmen kann, um ein Bewusstsein für LSBTIQ+ zu schaffen und die Akzeptanz zu fördern“, so Büscheck. Neben der Teilnahme von Kammervertreter:innen an LSBTIQ+- Veranstaltungen bzw. deren Unterstützung, der Einrichtung der Anlaufstelle gegen Diskriminierung und dem Angebot von Fortbil- dungen sei auch die Stellungnahme ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Akzeptanz. Die Stellungnahme (siehe Kasten links) wurde von den Delegierten einstimmig mit einer Enthaltung angenommen. Wahl Ausschussmitglieder Schließlich hatten die Delegierten noch mehrere Ausschussposten nachzubesetzen. Als neue Mitglieder des Weiterbildungsausschus- ses wurden Joel Iffland, niedergelassener Kinderarzt in Fuhlsbüttel, und Luca Hagenah, Arzt in Weiterbildung (Kinder- und Jugendme- dizin) am UKE, bestimmt. In den Ausschuss für Kinder- und Jugendmedizin wurde Kinder- und Jugendarzt Dr. Lars Schormann nachberufen. Neues Mitglied des Ausschusses für Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen wird Dr. Markus-Sebastian Martens, Psychologe am Zentrum für Inter- disziplinäre Suchtforschung. Sebastian Franke, Leiter der Abteilung Kommunikation der Ärztekammer Hamburg 20 H A m b u R g E R Ä R z t E b l A t t 1 0 | 2 0 2 5